Karneval in Deutschland und der Welt

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Zumeist im Februar eines jeden Jahres beginnt mit der Karnevalszeit ein Zeitabschnitt, der für viele Menschen die fünfte Jahreszeit darstellt. Die Karnevalszeit ist prinzipiell die Zeitperiode, die unmittelbar vor dem Beginn der sechswöchigen Fastenzeit liegt, die im Christentum zur Vorbereitung auf das Osterfest dient. Da diese Fastenzeit am sogenannten Aschermittwoch beginnt, endet an diesem Tage folglich die schöne Karnevalszeit. Die Bezeichnungen für den Karneval unterscheiden sich regional, denn in Bezug auf die bevorstehende Fastenzeit wird oft auch von Fastnacht gesprochen und vor allem in Sachsen, Bayern und Österreich vom Fasching. Den Karneval nehmen sich an vielen Orten der Welt unzählige Menschen zum Anlass, ausgiebig zu feiern und diverse Bräuche zu zelebrieren.

Um Ihnen die fünfte Jahreszeit etwas näher zu bringen, erfahren Sie im Folgenden einiges über den zeitlichen Ablauf des Karnevals, über die Karnevalshochburgen in Deutschland und weltweit sowie über spezielle Karnevalsbräuche.

Die zeitliche Abfolge des Karnevals

Auch wenn die Karnevalszeit ursprünglich erst am 6. Januar, also dem Dreikönigstag, begann, hat sich der 11.11. als Starttag der närrischen Zeit durchgesetzt. So findet die offizielle Eröffnung der Karnevalssession am 11.11. um 11 Uhr 11 statt. Ab diesem Tag beginnen vor allem in den Karnevalshochburgen die Vorbereitungen für die Hauptkarnevalszeit. Es werden beispielsweise neue Karnevalsprinzen und Regenten gekürt, Feierlichkeiten geplant, Karnevalsumzüge vorbereitet und vieles mehr.

Der Höhepunkt der Karnevalszeit beginnt in der Fastnachtswoche am Donnerstag mit der Weiberfastnacht, wie dieser Tag im Rheinland bevorzugt genannt wird. In anderen Regionen wird dieser Tag jedoch auch als „schmotziger Donnerstag“ oder „Fetter Donnerstag“ bezeichnet. Nach der Weiberfastnacht nehmen die Feierlichkeiten ihren Lauf. So wird der Karneval sowohl am Karnevalsfreitag, dem Nelkensamstag, dem Tulpensonntag, dem Rosenmontag und dem Fastnachtsdienstag (Veilchendienstag) ausgiebig gefeiert. Ein absoluter Höhepunkt in der Hochphase des Karnevals ist ggf. der Rosenmontag, da an diesem Tag diverse Karnevalsumzüge stattfinden. Ein Ende findet das närrische Treiben erst am Aschermittwoch, dem ursprünglichen Beginn der vorösterlichen Fastenzeit.

Karnevalshochburgen in Deutschland

Karneval wird mittlerweile in fast ganz Deutschland gefeiert und es gibt kaum eine deutsche Stadt, in der nicht zumindest am Rosenmontag entsprechende Partys stattfinden. Dennoch gibt es natürlich Karnevalshochburgen, von denen im Folgenden einige etwas näher dargestellt werden:

Köln, Düsseldorf und Mainz: Karneval im Rheinland

Das gesamte Rheinland und insbesondere die Großstädte Köln, Düsseldorf und Mainz gelten als absolute Hochburgen des Karnevals. Hier herrscht zur Karnevalszeit fast eine Art Ausnahmezustand. Neben den vielen Partys und Prunksitzungen sind die Umzüge einer der Höhepunkte im rheinischen Karneval. Da die Karnevalsumzüge in Köln, Düsseldorf und Mainz zu den größten zählen, heben sich diese Städte noch von den andern Karnevalshochburgen im Rheinland ab. Diese Umzüge werden zumeist sogar live im Fernsehen übertragen, da sie auch für viele Menschen von Interesse sind, die selbst nicht vor Ort sein können.

Fasching in München

Die bayrische Metropole München gilt ebenfalls als eine der Hochburgen des Faschings, wie der Karneval dort genannt wird. In Landehauptstadt von Bayern hat sich allerdings eine eigene Art entwickelt, den Fasching zu feiern. Umzüge und Prunksitzungen spielen im Rahmen des Münchner Fasching eher eine untergeordnete Rolle, da eher Faschingsbälle und Kostümbälle die närrische Zeit prägen.

Der Braunschweiger Karneval

Im nördlichen Teil Deutschlands spielt der Karneval insgesamt eine weniger große Rolle, es gibt jedoch auch im Norden Karnevalshochburgen. So gilt zum Beispiel die niedersächsische Stadt Braunschweig als eine der Hochburgen des Karnevals und der Braunschweiger Rosenmontagsumzug kann sich nicht selten über mehr als eine Viertel Millionen Zuschauer freuen.

Internationale Karnevalshochburgen

Karneval wird nicht nur in Deutschland, sondern in fast allen christlich geprägten Ländern gefeiert. So genießt zum Beispiel der Karneval in Rio international eine sehr hohe Bekanntheit. Insbesondere die farbenfrohe Karnevalsparade der Sambaschulen Rio de Janeiros, bei denen hübsche Sambatänzerinnen ihr Bestes geben, gilt als eine der größten Feierlichkeiten weltweit und lockt jährlich diverse Touristen aus aller Welt an.

Weitere recht bekannte Karnevalsfeierlichkeiten finden beispielsweise in der kanadischen Stadt Quebec, im US-amerikanischen New Orleans (Mardi Gras) oder im italienischen Venedig statt. Der Karneval in Venedig zeichnet sich durch viel Prunk aus und Masken, Tierkämpfe und Feuerwerke sind bezeichnende Elemente der Karnevalszeit in Venedig.

Spezielle Karnevalsbräuche

Fast überall, wo Karneval gefeiert wird, gibt es auch bestimmte Bräuche. So gibt es hierzulande schon zu Beginn der Karnevalshochphase mit dem Abschneiden von Krawatten zur Weiberfastnacht einen interessanten Brauch. Frauen, die Männern an diesem Tag ein Stück vom Schlips abschneiden, beschneiden damit symbolisch das männliche Zeichen der Macht, die zumindest an diesem Tag den Frauen zukommt.

Auch das Werfen der „Kamelle“ im Rahmen der Karnevalsumzüge hat eine lange Tradition. Auch wenn heute oft andere Süßigkeiten von den bunten Motivwagen geworfen werden, bleibt der Ruf „Kamelle“, da in früheren Zeiten vorwiegend Karamellbonbons unter das Volk verteilt wurden, um noch einige Kalorien vor der anstehenden Fastenzeit aufzunehmen. Die Motivwagen selbst verdeutlichen übrigens eine andere Karnevalstradition, sprich in der Karnevalszeit nichts ernst zu nehmen. Über die Motive werden schließlich oft Politiker und andere Personen der Öffentlichkeit auf die Schippe genommen.

Zur Karnevalstradition gehören selbstverständlich auch Karnevalsgrüße, die regional unterschiedlich sind. In sehr vielen Faschingshochburgen lautet der Gruß „Helau“. Dieser Narrengruß entstand aus einer germanischen Mythologie, nach der die Totengöttin „Hel“ das Höllentor aufmachte. Aus dem „Hel auf“ wurde im Laufe der Zeit der bekannte Karnevalsgruß „Helau“. Einen anderen sehr bekannten Narrengruß gibt es mit dem „Alaaf“ in der Stadt Köln. Dieser Gruß leitet sich aus dem altkölnischen Begriff „all af“ ab und bedeutet so viel wie „alles ab“. Dieser Karnevalsgruß kann so interpretiert werden, dass es alle Sorgen und Nöte zumindest während der Karnevalszeit keine Rolle spielen.

Ein sehr interessanter Karnevalsbrauch ist auch die sogenannte Nubbelverbrennung, die in Köln zelebriert wird. Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die zur Karnevalszeit an vielen Orten Kölns zu sehen ist. In der Nacht zum Aschermittwoch wird die Puppe feierlich verbrannt, da mit dem Nubbel auch alle Sünden, die in der Karnevalszeit begangen wurden, verbrennen.

Karnevalsflüchtlinge

So schön die Karnevalsfeierlichkeiten für die meisten Menschen auch sind, soll abschließend nicht verschwiegen werden, dass es auch viele Menschen gibt, die die ausgelassenen Feierlichkeiten in dieser Zeit weniger schätzen. Deshalb verlassen nicht wenige Menschen, die in eine der Karnevalshochburgen leben, in der Hochphase des Karnevals auch ihre Heimat und machen an ruhigeren Orten Urlaub. Sehr viele Karnevalsflüchtlinge zieht es zum Beispiel an die Nordsee, weshalb die beliebten Urlaubsorte und Urlaubsinseln dort zur Karnevalszeit hohe Buchungszahlen aufweisen.

Weitere Informationen

 

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Wann genau ist das Karneval - Datum?

  • Donnerstag, 08. Februar 2024 - Mittwoch, 14. Februar 2024
    Karneval 2024    ::  Feiertage

Weitere Karneval Termine von Weiberfastnacht über Fasching bis Veilchendienstag

Jahr Karneval
2024 Do., 08. Feb. 2024 – Di., 13. Feb. 2024
2025 Do., 27. Feb. 2025 – Di., 04. Feb. 2025
2026 Do., 12. Feb. 2026 – Di., 17. Feb. 2026
2027 Do., 04. Feb. 2027 – Di., 09. Feb. 2027
2028 Do., 24. Feb. 2028 – Di., 29. Feb. 2028
2029 Do., 08. Feb. 2029 – Di., 13. Feb. 2029
2030 Do., 28. Feb. 2030 – Di., 05. Feb. 2030

Einige rechnen den Aschermittwoch noch zum Karneval dazu, das wäre dann einen Tag später, immer an einem Mittwoch.