Schulferien in Deutschland

Schulferien

Die genauen Daten der Schulferien stehen auch hier nach Bundesland.

Für Deutschland wurde zuletzt im Jahr 1964 mit dem sogenannten „Hamburger Abkommen“ der Kultusministerkonferenz der Bundesländer unter anderem festgelegt, das die Gesamtdauer der Schulferien an allen Schulen 75 Werktage umfasst. Zudem wurde darin festgehalten, dass die Sommerferien in allen Bundesländern zwischen den 1. Juli und dem 10. September liegen sollen. 

Sommerferien

Die „großen Ferien“ zum Abschluss des Schuljahres sind für jeden Schüler sicherlich der Höhepunkt im Schuljahr, wobei dies in der Vergangenheit für den oder die Schülerin oft bedeutete, das aus der „Nebenbeschäftigung“ Zuhause für die Zeit der Ferien ein Vollzeitjob wurde. Landwirtschaftliche Betriebe oder Bauernhöfe waren bis in das 20. Jahrhundert hinein das wirtschaftliche Rückgrat der Gesellschaft und auf Bauernhöfen gibt es immer etwas zu tun. Heute werden die Sommerferien genutzt, um die klimatisch wärmste Periode des Jahres zu überbrücken, die zu Unkonzentriertheit im Unterricht führt. http://feiertage-ferien.com/ferien/sommerferien 

Herbstferien

Auch die Herbstferien waren ursprünglich dazu gedacht, dass die Schüler und Schülerinnen ihren Eltern bei der Einbringung der Ernte, speziell den Kartoffeln, helfen sollten. Darum hießen diese Ferien früher auch Kartoffelferien. Die Dauer der Herbstferien beträgt zwischen 1 und 2 Wochen. http://feiertage-ferien.com/ferien/herbstferien 

Weihnachtsferien

Diese Ferien sind den überwiegend christlich geprägten Landschaften in Deutschland zu verdanken und beruhen auf der Überlieferung der Geburt Jesus Christus. Für die Schüler bedeutet das eine unterrichtsfreie Zeit vom 24. Dezember bis 6. Januar.  http://feiertage-ferien.com/ferien/weihnachtsferien 

Winterferien

Der Beginn der Winterferien ist gleichzeitig in einigen Bundesländern der Abschluss des Schul-Halbjahres und damit werden auch die Halbjahreszeugnisse übergeben. Vor der Wiedervereinigung im Jahr 1990 mit der damaligen DDR waren in den westdeutschen Bundesländern Winterferien eher unüblich. Das Modell wurde von der DDR weitgehend übernommen. Je nach Bundesland umfassen die Winterferien 1 bis 2 Wochen. http://feiertage-ferien.com/ferien/winterferien 

Osterferien

Wiederum der christlichen Religion und diesmal der Kreuzigung und Auferstehung Jesus Christus sind die Osterferien gewidmet, die zumindest die Karwoche oder Osterwoche umfassen, in einigen Bundesländern aber auf bis zu drei Wochen ausgedehnt werden. http://feiertage-ferien.com/ferien/osterferien  

Pfingstferien

Die Pfingstferien sind in den einzelnen deutschen Bundesländern sehr unterschiedlich ausgelegt. Einige beschränken sich auf 1 bis 2 Tage zu den gesetzlichen Feiertagen, weitere Bundesländer erlauben überhaupt keine Ferientage und andere wiederum bis zu 2 Wochen. Pfingsten selbst ist ein christliches Fest, das auf der Entsendung des Heiligen Geistes am 49. Tag nach dem Ostersonntag beruht.  http://feiertage-ferien.com/ferien/pfingstferien 

Bewegliche Ferientage

Alle hier aufgeführten Ferien dürfen zusammengefasst nur 75 Werktage dauern. Mit Ausnahme von Bayern, Berlin, Hamburg und Niedersachsen bestehen in den übrigen Bundesländern zu den fest terminierten Ferien auch bewegliche Ferientage. Diese beweglichen Ferientage dienen beispielsweise dazu, den Schülern zu besonderen Terminen unterrichtsfreie Zeiten einzuräumen wie etwa an Brückentagen bei einem gesetzlichen Feiertag, der auf einen Donnerstag oder einen Dienstag fällt. Eine andere Möglichkeit sind bestimmte regionale Feste. Natürlich müssen auch diese beweglichen Ferientage im Rahmen der festgelegten 75 Ferientage bleiben. Das bedeutet, dass diese von anderen Ferienterminen abgezogen werden müssen. 

Ohne Schule keine Schulferien und da bietet es sich natürlich an, zuerst ein wenig der Geschichte der Schulen nachzugehen, um von diesen zum eigentlichen Thema Schulferien überzugehen. 

Weitere Informationen und Hintergrundwissen zu Schulferien und Schule

Wann gab es die ersten Schulen?

Diese Frage lässt sich aufgrund mangelhafter Überlieferungen nicht so einfach beantworten, aber zumindest mündlichen Unterricht in verschiedenen Fächern gibt es schon lange und das nicht nur beim Menschen. Erfahrungen werden auch im Tierreich weiter gegeben und im Prinzip ist das Weitergeben von Erfahrungen nichts anderes als Unterricht. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahrtausende auf den verschiedenen Erdteilen unterschiedliche Unterrichtsformen, die sich mit dem Aufkommen der ersten Schriftsprachen auch manifestieren ließen. Die Sumerer, ein Volk das vor etwa 6000 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Iraks lebte, werden allgemein als das Volk bezeichnet, das eine erste einheitliche Schrift verwendete. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Sumerer ihre Kinder zumindest teilweise in dieser Schrift unterrichteten. Wie dies vor sich ging, ob in einer Schule oder etwa im Privatunterricht, bleibt im Dunkel der Geschichte. 

Die ersten Schulen in Europa, die geschichtlich belegt sind, wurden im England des späten 6. Jahrhunderts vom Benediktinerorden aufgebaut. Die älteste Schule der Welt, die nach heutigen Maßstäben als Schule bezeichnet werden kann, dient noch heute dem Unterricht von Schülern. Es ist die King’s School in Canterbury, gegründet im Jahr 597. In Deutschland dauerte es zu diesem Zeitpunkt noch eine ganze Weile, bis auch hier wiederum die Benediktiner die ersten Klöster und begleitend Klosterschulen gründeten. Es war die Klosterschule Mittelzell auf der Insel Reichenau im Bodensee, die im Jahr 724 von dem vermutlich irischen Benediktinermönch Pirminius als erste Schule auf deutschem Boden aus der Taufe gehoben wurde. 

Von den Mönchen bis zum öffentlichen oder auch privaten und überkonfessionellen Schulwesen vergingen aber noch einmal viele Jahrhunderte, in denen gerade während des Mittelalters die Kirchen und Klöster den Unterricht dominierten und diesen praktisch nur ihren eigenen Mitgliedern wie auch dem Adel zukommen ließen. 

Luther war der Urheber des Modernen Schulwesens

Der Reformator Martin Luther selbst war es nicht wirklich. Von dessen Lehren ableitend begründete sich jedoch der Calvinismus und zu dieser reformatorischen Religionslehre konvertierte Johann I., seines Zeichens Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken, der im Jahre 1592 als weltweit erster Herrscher in seinem Herzogtum die Schulpflicht für Mädchen und Jungen einführte. 

Diesem Vorbild folgten dann in langen zeitlichen Abständen weitere Herzogtümer, aber für Gesamtdeutschland kam es erst im Jahr 1919, festgehalten in der Weimarer Verfassung, zu einer einheitlichen Schulpflicht. 

Schulferien gab es in den verschiedenen Territorien der vor der Gründung des Deutschen Reichs aus Hunderten von kleinen Königreichen und Herzogtümern bestehenden Landschaft in Deutschland sicherlich auch und diese waren den wirtschaftlichen, religiösen und klimatischen Bedingungen geschuldet.

Im Durchschnitt hat heute ein deutscher Arbeitnehmer 29 Tage Urlaub im Jahr. Demgegenüber sind 75 Tage Ferien mehr als das doppelte und auf dem Bauernhof müssen während dieser Zeit nur noch die wenigsten Schüler arbeiten. Die heutige Jugend kann also ihre Ferienzeit durchaus genießen.